Pisa-Calci
Die Arbeiten der Werkgruppe Pisa – Calci entstanden in Pisa und in Calci, einem kleinen Ort in der Toskana. Pisa, bekannt durch seinen frühmittelalterlichen Dom, dem Baptisterium und dem nahestehenden „schiefen Turm“. Calci wird Ihnen wenig sagen. Im Gegensatz zu Pisa steht Calci für Uwe Piper als Synonym für die Jetztzeit. Vergangenheit und Gegenwart werden in den Arbeiten gegenübergestellt. Pisa zumeist gradlinig, fast konkret, Calci expressiv und trotz immer wiederkehrender Grundformen von Waagerechte und Senkrechte in dauernder Bewegung. Vielleicht ein Zeichen unserer Zeit? Uwe Piper treibt das Spiel aber noch weiter. Die Arbeiten aus Calci zeigen Abrisse vergangener Jahre, Monate und Wochen und können auch innerhalb der Jetztzeit als Zeitbilder verstanden werden. Schicht für Schicht erschließen sich einem die Bilder. Uwe Piper ist ein Künstler, dessen wichtigstes Werkzeug nicht Pinsel oder Meißel, sondern das Auge ist. Der Blick für das Ungewöhnliche kennzeichnet seine Arbeiten. Uwe Pipers Kunst kann mit dem Begriff „Objet trouvé“ überschrieben werden, da sein künstlerischer Gestaltungswille von vorgefundenen Sujets lebt, die er in immer wieder neuen Varianten in seine Kunst einbezieht. Dies ist das Besondere an der Kunst Uwe Pipers: Dinge neu zu sehen und damit neu zu erleben, Dinge zu hinterfragen.
Andreas Beumers, Kunsthistoriker